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filmecho/filmwoche 45/2001
Wiederauferstehung der "Fledermaus"
UFA-Farbfilm aus dem Jahre 1945 wird restauriert. bibo erarbeitet
neue Fassung. Neues Standbein in Kanada.
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Für die Rettung von Werken der
Filmgeschichte, deren Kopien vom Verfall bedroht sind, hat die Digitaltechnik
neue Möglichkeiten eröffnet. Im Auftrag der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung
und der ARD/Degeto restauriert bibo tv jetzt die UFA-Produktion "Die
Fledermaus". Der letzte Farbfilm des Dritten Reichs entstand
1944/45 in Prag unter der Regie von Geza von Bolvary. |

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UFA-Farbfilm "Die Fledermaus" vor und nach der digitalen
Restauration.
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Werner Bibo übernimmt die technische Aufgabe, aus
den beiden einzigen noch erhaltenen Kopien des Films eine neue Fassung
herzustellen. Die erste Kopie verfügt über gute Kontraste,
hat jedoch so gut wie keine Farben mehr. Die zweite hat Farben, aber
keine Kontraste und dafür russische Untertitel, die man natürlich
entfernen muss. Bibo: "Wir haben ein neues, sehr aufwendiges
technisches Verfahren entwickelt, um aus diesen beiden Kopien einen
neuen Film herzustellen, der die Charakteristik des Originals von
1944 hat".
Der einzige Überlebende dieser UFA-Produktion und zugleich ihr
Hauptdarsteller ist übrigens Johannes Heesters. Er wird bei der
Präsentation einzelner, schon fertig restaurierter Sequenzen
auf der "eDIT" persönlich anwesend sein. Dabei soll
es weniger um die technischen Aspekte gehen, als um die Vorstellung
des gemeinsamen Projekts, um die (noch nicht abgeschlossene) abenteuerliche
Suche nach dem Ausgangsmaterial und um einen Vergleich mit der daraus
entstehenden neuen Fassung. Die neue Kopie soll im Laufe des nächsten
Frühjahrs fertig sein. Bibo: "Das ist auch eine Art von
Special-Effects-Produktion, nur anders herum. Alte vorhandene Werte
werden wiederhergestellt".
Neben der Werbung und dem Industriefilm engagiert sich bibo tv auch
weiterhin auf dem Spielfilmsektor. In Montreal entstand im Jahr 2000
die Firma Faulkner-Bibo Productions. Im Juni 2001 wurde der erste
Film fertiggestellt. In Produktion befindet sich momentan "$windle"
von K. C. Bascombe mit Tom Sizemore und Sherilyn Fenn. Das Budgets
beträgt 4,7 Mio. US-Dollar. Für amerikanische Verhältnisse
Low Budget, doch in Kanada lässt sich mit diesem Geld wesentlich
mehr auf die Beine stellen als in Hollywood. Und Bibo fügt hinzu:
"Wir haben im Gegensatz zu anderen Filmproduzenten keine Riesen-Producerfees,
das sind die reinen, externen Produktionskosten."
So will sich die Firma einen Rechtestock aufbauen, der über lange
Zeit wirksam ist. Spezialeffekte spielen bei dieser Produktion übrigens
keine Rolle. |
Harald Zander |
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